[Rezension] „Grabraub“ von P.N. Elrod (Happy Bissday, Charlaine Harris)

Mehr als ein Dutzend Bücher habe ich gekauft, nachdem ich eine Kurzgeschichte des Autors gelesen habe. Eigentlich glaube ich, es waren zwei Dutzend (das sollte ich mal nachzählen), darunter waren auch viele Reihen.
Ganz klar der Favorit in dieser Kategorie ist die Anthologie „Happy Bissday“, Herausgeber Charlaine Harris & Toni L.P. Kelner, erschienen 2008 (in der englischen Originalversion 2007). Sie haben amerikanische Autoren angesprochen, eine Kurzgeschichte zu verfassen, in der sowohl Vampire als auch das Geburtstagsthema auftauchen.

Und da ich Vampirgeschichten mag, aber nur eine bestimmte Sorte (sexy oder glitzernde Vampire sind nicht so gefragt), kam das genau richtig.


Das war definitiv die Anthologie mit den meisten Nachkäufen. Unter anderem habe ich Harry Dresden so entdeckt!
Jim Butcher hat eine ziemliche lustige Episode mit Rollenspielern, Vampiren und Magiern in einem Einkaufszentrum geschrieben. Allerdings könnte die Kurzgeschichte arg spoilern, wenn man die Serie nicht kennt, da einige Personen erst später aufzutauchen scheinen und einige Hintergründe der Personen auch erst im Laufe der Dresden Files enthüllt werden.

Es fiel mir wirklich schwer, eine Lieblings-Kurzgeschichte auszuwählen, doch schließlich konnte ich es auf „Grabraub“ von P.N. Elrod eingrenzen. Sie hat eine Geschichte mit dem Vampir-Detektiv Fleming verfasst, den ich zuvor auch nicht kannte. Die Serie „Vampire Files“ spielt im Chicago der 1930er Jahre, eine Zeit, die mich nie so richtig einfangen konnte. Von der Autorin hatte ich noch nie gehört, die Bände wurden auch nie stringent auf Deutsch übersetzt und von alleine wäre ich nie auf die Idee gekommen, diese Bücher auf Englisch zu kaufen.
Doch nur aufgrund dieser Kurzgeschichte habe ich mir die ersten Sammelbände gekauft (und wegen der Probleme des Nachkaufs schließlich die ganze Serie, obwohl ich erst 4 Bände gelesen habe).

In „Grabraub“ kommt eine sehr junge Frau in die Detektei Escott, trifft jedoch nicht Escott an, sondern nur seinen Partner. Die Klientin in spe hat zwar einen Termin für den nächsten Tag, doch die Zeit drängt. Ihre ältere Schwester (und zugleich Vormund) ist frisch verwitwet. In viel zu vielen kostspieligen Seancen lässt ein obskures Medium die trauernde Witwe mit ihrer verlorenen Liebe sprechen. Und ihre kleine Schwester befürchtet, dass dieses Medium ihr Vertrauen mißbrauchen wird, um eine Ehe einzugehen…

Obwohl die junge Frau Fleming eher aus Verzweiflung beauftragt, zu der Seance mitzukommen, weil der „richtige“ Detektiv nicht anwesend ist, könnte niemand anderes besser geeignet sein. Jack Fleming ist ein Vampir, und er verfügt über einige Fähigkeiten, die seinem Freund Escott fehlen….
Die Geschichte greift auf mehr als eine Art das Thema Trickbetrug auf und geht dennoch sensibel mit den Themen Trauer und Verlust um.

Sie ist eine der ernsteren und komplexeren Geschichten in der Anthologie und hat wegen der ausgefeilten Charaktere das Rennen um die Lieblingsgeschichte gemacht.

In der Anthologie gibt es nicht nur Spin-offs von (bekannten) Serien, sondern auch einige Stand-Alones. Obwohl das Buch nur noch antiquarisch erhältlich ist, lohnt es sich für Vampir- oder Horrorfreunde, danach zu suchen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert